Der Männergesangverein „Liederkranz 1875″ Aegidienberg besteht inzwischen seit 120 Jahren.
Für Aegidienberg war das ein Ereignis, aber es geschah in der Welt noch so allerhand. Mit dem 119. Bunten Abend in der Karnevalszeit begann das Jubiläumsjahr. So manch anderer Termin ist auch schon Tradition geworden: z.B. die Mitwirkung am Veilchendienstagszug, Maiansingen, Wandertag, Hupperichfest (abendliches Grillfest). Ebenso überbringt der MGV musikalische Grüße zur Krummölser Kirmes (Heimatfest der vertriebenen Niederschlesier aus dem Ort Krummöls, Kreis Löwenberg). Nachdem der Saal Dahm (1997) nicht mehr existiert, findet diese Veranstaltung im Haus Schlesien, Heisterbacherrott statt. Der MGV ist immer noch dabei. Nicht zu vergessen die Reibekuchen, auf der Jillienberger Kirmes, für die der MGV alle vier Jahre verantwortlich ist.
Der Männergesangverein ist und war stets bemüht auch die älteren Mitbürger an seiner Gemeinschaft und Kameradschaft teilhaben zu lassen. Deshalb war der Chor hocherfreut, als er von Udo Kabot (Oper der Stadt Köln), und Dieter Steffens (Präsident KG Müllemer Junge), eingeladen wurde, in der Stadthalle von Köln-Mülheim an einem Wohltätigkeitskonzert für die älteren Mitbürger mitzuwirken.
Als Siegrheinische Chorgemeinschaft trat der Chor gemeinsam mit dem MGV „Sängerbund” Siegburg- Braschoß, MGV Siegburg-Kaldauen, Männerchor der Bäckerinnung Siegburg auf. Mit von der Partie waren, Maria Brecht (Sopran), Raimund Engels (Tenor) und Udo Kabot, alle Mitglieder des Opernhauses der Stadt Köln, und Glenn Lewis am Flügel sowie das Mandolinenorchester Niederkassel. Es war der erste Auftritt unseres Chorleiters Marcel Engels nach seiner Ernennung zum Chordirektor FDB.(Fachverband Deutscher Berufs-Chorleiter). Der Sommer neigte sich langsam dem Ende zu und das Geburtstagswochenende zum 120-jährigen Bestehen sollte mit allen Aegidienbergern am 07. und 08. Oktober gefeiert werden. Das aktive Mitglied Kurt Ziegert und Gisela Schurff mit Freunden hatten sich vorgenommen, den Saal Dahm in eine „Aegidienberger Blumenschau” zu verwandeln. Das ist ihnen auch hervorragend gelungen; solch eine Blumenpracht hatte Aegidienberg noch nicht erlebt. Aber das war nicht der einzige Höhepunkt an diesem Wochenende. Am Samstagmorgen konnten die Sänger nach 20 Jahren wieder einmal ihre Musikfreunde aus Brandenberg / Tirol in Aegidienberg begrüßen. Sie brachten sogar dem Schirmherrn des Jubiläums Dr. Rolf Junker, Stadtdirektor der Stadt Bad Honnef, und den Honnefer Bürgern am Vogelbrunnen in Bad Honnef ein Ständchen bzw. boten ein Platzkonzert. Am gleichen Tag bewiesen die Musikanten ihr Können, bei einem fast 3-stündigen Konzert in Aegidienberg. Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Tradition. Nachdem die Blaskapelle die Sänger mit Musik in die Kirche begleitet hatten, spielten sie im Gottesdienst die „Europamesse” von Nagel. Die Instrumentalmesse wurde anlässlich des Besuches von Papst Johannes Paul II. in Innsbruck komponiert. Nach der Messe gedachte man der Verstorbenen am Ehrenmal vor der Kirche. Mit Musik ging es zurück in den Saal Dahm zum Festkommers. Leider mussten sich am frühen Nachmittag die Bläser wieder verabschieden und in Aegidienberg ging es mit einem Freundschaftssingen, an dem 13 Chöre teilnahmen, weiter. Es ist dem MGV sicher wieder einmal gelungen, mit den Aegidienberger Bürgern eine gute Gemeinschaft zu finden. Die Musikanten der „Harmonie St. Joseph” aus Voerendaal konnten leider an dem Jubiläum nicht teilnehmen; sie hatten nämlich am gleichen Wochenende eine eigene große Veranstaltung, sagten aber ihr Kommen für das Frühjahr 1996 zu. Aber die Jubiläumsveranstaltungen waren noch nicht beendet. Am 04. November lud der MGV zum Festkonzert. Mit dabei war Raimund Engels (Tenor), der mit Arien aus „Rigoletto”, „Freischütz” und der „Zauberflöte” das fachkundige Publikum begeisterte. Uwe Münch begleitete ihn am Klavier und das junge Orchester „Monte Ponti” zeigte sein Können. Der Männergesangverein hatte sich Opernchöre ausgesucht: u.a. „Bakarole”, „Chor der Landleute”, „Zigeunerchor”, „Pilgerchor”, „Soldatenchor” und schließlich das „Trinklied” aus La Traviata von Verdi. Wobei anzumerken ist, dass die Oper „La Traviata” von Verdi in Bad Honnefs Partnerstadt Cadenabbia komponiert wurde. Der Dank der Konzertbesucher zeigte den Chorsängern mit ihrem Dirigenten, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Als letzte Veranstaltung des Jahres stand das Singen am 3. Adventssonntag im Franziskus-Haus an. Die Sänger hatten den Tenor Raimund Engels für diesen Auftritt verpflichtet, um den Senioren und dem Pflegepersonal auch im Jubiläumsjahr des MGV’s eine besondere Freude zu bereiten. Für den Chor war das Jahr 1995 ein arbeitsreiches und erfolgreiches Jahr.